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Erster Fahreindruck – Peugeot Elystar 150 ABS

Warum der Elystar dann überhaupt noch einen rechten (Not-)Bremshebel für die Vorderradbremse hat und
warum der ohne Motorkraft gar keinen Druckpunkt hat, z.B. beim Schieben des Gefährts, das entzieht sich
meinen technischen Verständnis!? Ob diese Vorderradbremse überhaupt an das ABS-System angeschlossen ist
und/oder nur die Intergral-Wirkung dort fehlt, darüber gibt selbst das Fahrerhandbuch keine schlüssige
Antwort.
Wie du schon richtig überlegt hast müssen laut Gesetz zwei unabhängig voneinander funktionierende
Bremskreise montiert sein.

Der rechte Bremshebel ist in diesen Fall kein Notbremshebel. Das ABS wirkt nur auf das Vorderrad und wird
daher vom rechten Bremshebel gesteuert. Darum ist auch beim stehenden Fahrzeug kein Bremsdruck vorhanden.
Die Hochdruckpumpe arbeitet erst wenn sie ein Signal vom Drehzahlgeber bekommt.

Die hintere Bremse (linker Hebel) ist ein eigener Kreis. Bei ansteigendem Druck wird die vordere Bremse
proportional mit gebremst.


Hier ein von dir in der Bedienungsanleitung vermisster Funktionshinweis.

In den vorderen Bremskreis (rechter Hebel) ist ein System zur Druckerzeug integriert. Eine Komponente
stellt die Hochdruckpumpe dar, die von den Bremskontakten am Lenker gesteuert wird. Ein Regelventil
reguliert den Druck in Abhängigkeit vom auf den Bremshebel ausgeübten Druck.

Bei einem schwachen Druck erzeugt durch die Handkräfte des Fahrers wird ein erhöhter, durch die
Hochdruckpumpe gelieferter Druck auf die Kolben des Bremssattels ausgeübt. Auf diese Weise kommt es zu
einer Vervielfachung der am Rad wirkenden Bremskräfte.

Der Rechner bestimmt beim Bremsen die Drehzahl des Vorderrades über den Geschwindigkeitsgeber. Wenn
dieser eine starke Vorderraddrehzahlabnahme feststellt, dient diese Information der Feststellung einer
beginnenden Radblockierung. Über den elektrisch angesteuerten Stellschieber wird der Bremsdruck im
vorderen Bremskreis reduziert. Dieser Vorgang erfolgt durch das Anziehen des integrierten
Elektromagneten. Sobald das Rad erneut an Drehzahl gewinnt, wird der Druck automatisch wieder erhöht.
Auf diese Weise kommt es nie zu einem vollkommen blockierten Vorderrad.

Die Betätigung des Bremshebels (linker Hebel) für die Hinterradbremse aktiviert den hinteren Bremssattel
in gewohnter Weise. Gleichzeitig kommt die Ansteuerung der vorderen Bremse über den Modulator hinzu.
Der vordere Bremskolben erhält einen Bremsdruck, der proportional zur auf den für die Hinterradbremse
zuständigen Hebel ausgeübten Kraft ist. Dieses kommt zustande, da dieser Bremsdruck auf das Regeventil
einwirkt.