Im Auftrag von Rolleropa Beitrag eingesetzt.
Tour zum Gardasee
Hallo Satelisfreunde,
es wird Zeit, dass Rolleropa mal wieder die Kurven und Pässe der Alpen unter die Reifen nimmt. Vom 1.Okt. -8.Okt. bin ich mit Opa (auch Forumsmitglied) zum Gardasee aufgebrochen und haben von Torbole aus die Berge unsicher gemacht.
Gruß
Rolleropa
1.Tag 1.10.
Um 4 Uhr läutet der Wecker, um 5.10 Uhr beginnt das Abenteuer Gardasee. Da es schon Oktober ist, ist der Morgen noch dunkel und vor allem ungemütlich kalt und neblig. Zwischen 4 und 9 Grad zeigt das Außenthermometer, in Garmisch und davor herrscht Nebel und 4 Grad. Die Finger frieren in den Handschuhen, sonst bin ich warm eingepackt. Günther hat zur selben Zeit bis zu den Bergen dichten Nebel. Leider bricht mein Navi schon nach wenigen Kilometern aus der Halterung, sodass dieses Mal Reisen nach Karte und Gefühl angesagt ist. Das sollte uns in Italien noch einige Zeit kosten.
In Inntal bei Innsbruck herrscht dichter Nebel, aber der blaue Himmel kommt bereits auf den ersten Metern auf den Brenner durch.
Am Treffpunkt in Matrei tankt gerade Günther auf, als ich um die Ecke komme. Perfektes Timing! Nach 2 Stunden 45 Minuten sind die ersten 180 km geschafft. Eine kurze Kaffeepause und Stärkung und weiter geht es gemeinsam der Sonne und Wärme entgegen. Allerdings sollte der Jaufenpass als kleiner Umweg dabei sein. Auf einer schönen Passstrasse geht es steil bergan durch Wald und Feld. Mehr und mehr finden wir am Rand so „weiße Reste“, die immer mehr werden, bis wir oberhalb der Baumgrenze plötzlich mitten im Winter angelangt sind. Ein Traum, die Landschaft und das Wetter, trockene Strassen und wir mitten im Schnee.
Wir genießen die Weiterfahrt bis Meran, wo wir uns leider durch den Ort quälen müssen, weil wir über die nächste Hürde, das Gampenjoch, ins Passeier Tal wollen. Langsam wird es etwas wärmer.
Das Gampenjoch erweist sich als eine wunderschöne Strasse mit vielen Kehren. Highlights sind die finsteren fast unbeleuchteten Tunnels mit Kopfsteinpflaster! Im 2. Tunnel habe ich Glück, als ich ein Ausbrechen des Vorderrades parieren kann.
Das Passeier Tal besteht scheinbar aus einer einzigen Auto- und Motórradkolonne. Günther geht das zu langsam, er fährt nur noch am Mittelstrich entlang, ich kämpfe hinter ihm nach. Dank der unmöglichen Beschilderung haben wir dann die erste größere Abweichung von der geplanten Route, wir fahren unfreiwillig nach Trento.
In dem Gewirr von Kreuzungen, Gabelungen, Überführungen und Rushhour finden wir mit Glück die Abzweigung nach Riva. Auf einer wunderschönen Strasse und angenehmen Temperaturen erreichen wir schließlich unser Tagesziel in Torbole, das Vela Club Hotel. 451 km als Tagesetappe in 12 Stunden, das war mehr als genug.
Nach dem Auspacken und Duschen machen wir den ersten Rundgang durch Torbole, wir haben Hunger. Bald nach dem Abendessen fallen wir müde ins Bett.
2.Tag 2.10.
Das schöne Wetter lässt uns unsere Planung eines Ruhetages verwerfen, stattdessen beschließen wir eine kleine Tour zum Monte Baldo.
Torbole – Mori- Monte Baldo- Costermano- Malcesine – Torbole 135 km
Wir vermissen unser Navi! So bleiben wir öfter stehen und schauen in die Karte. Nach dem dichten Verkehrsgewühl um Nago bis Mori sind wir froh, endlich frei fahren zu können. Der Monte Baldo hat sein schönstes farbiges Herbstkleid angelegt und die Sonne belichtet das aúch optimal.
Zunächst geht es nach Bentonico, einem kleinen Ort am Fuß des MB. Hinter jeder Kurve scheint eine andere Welt zu sein, und es sind viele Kurven!!!
Wir könnten uns zu Tode fotografieren, einfach ein Traum! Plötzlich steht ein finsterer und rutschiger Felsdurchbruch im Weg..
Am Bocca di Navene(1425m) machen wir wie alle Motorradfahrer Halt und sind baff erstaunt: ein Wahnsinnsbild, der blaue See, die schroffen Brescia-Berge und im Hintergrund die verschneiten 3000er.
Trotz großem Gedränge saugen wir den Augenblick mit vollen Zügen ein. Weiter geht es dann südwärts auf der sehr engen und kurvigen Strasse durch bunte Laubwälder und herbstliche Wiesen.
Auf der Abfahrt nach Brentino läuft mir um ein Haar ein Fasan in den Roller, er kehrt gottlob vorher noch um. Wenig später hätte Günther fast ein junges Rehkitz mit dem Roller erlegt. Glück gehabt!
Es ist Mittag, wir haben Hunger, in Caprino machen wir Halt. Es ist ein kleines verschlafenes Fleckchen, wir speisen ausgezeichnet., Günther Spagetthi mit Pilzen und ich Seeteufel in Tomaten und Knoblauchsoße. Hmmh, lecker!!
Als wir wieder zu unseren Maschinen zurückkommen, merkt Günther, dass er die letzten 1,5 Stunden seinen Geldbeutel mit Karten und großen Scheinen auf der Sitzbank hatte offen liegen gelassen. Wieder Glück gehabt.
Am See angekommen, fahren wir in zahlreicher Begleitung nach Malcesine zum Kaffeetrinken. Überall Menschen, es ist immer noch überfüllt.
Die letzten Kilometer nach Hause sollten noch einen Adrenalinschock für mich bereithalten, denn locker in der Kolonne mitschwimmend genoss ich kurz einen Blick auf den See, als vor mir alles plötzlich stand. Voll in die Eisen und aus 70 km/h runter, es ging alles gut. Ich war wieder frisch!!
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